Nur wenige Verbraucherinnen und Verbraucher erinnern sich noch daran, wie das Einkaufen vor der Einführung der Barcodescanner gewesen ist: Alle Waren wurden mit einem Preisschild ausgezeichnet, in manchem Discounter hatten die Kassiererinnen den Preis im Kopf und tippten diesen ein. Damit gab es keine laufende Bestandsführung, weil das Geschäft nie wusste, welche Artikel den schon verkauft worden sind und wie viele sich noch im Lager befinden.
Der größte Vorteil beim Barcodescanner ist die artikelgenaue Erfassung. Stellen Sie sich vor, sie kaufen 10 Hundert Gramm Tafeln Schokolade unterschiedlichster Sorten. Bei der klassischen „Zahlenfeldkasse“ ohne Barcodescanner hat der Händler – außer beim Nachzählen bzw. der Inventur – keinen Überblick, welche Sorten im Moment gut laufen. So kann es sehr schnell zu Fehlbestellungen und teilweise nicht lieferbaren Sorten kommen, wenn der Händler von jeder Sorte immer die 10er/11er/12er-Kartons bestellt, ohne einen Überblick zu haben. Doch der Barcodescanner kann noch mehr: Er ist der Schlüssel zu einem „mehr“ an Service und Einkaufsvergnügen.
Der Barcodescanner ermöglicht tagesgenaue Preise und Sonderaktionen
Die Welt der Supermärkte und des Einzelhandels ist wesentlich preisaktiver und kundenfreundlicher geworden: Erweist sich das Angebot eines Mitbewerbers als wahrer Kundenmagnet, so möchte der Einzelhändler möglichst kurzfristig nachziehen können. Anstatt nunmehr jeden einzelnen Artikel mit einem Preisauszeichner neu auszeichnen zu müssen wird der gesamte Warenbestand in nur zwei Schritten umgezeichnet: Bei einer Preissenkung wird zuerst der im Kassensystem bei der Artikelnummer hinterlegte Preis nach unten geändert, dann der Preis am Regal. Bei einer Preiserhöhung wird erst der Informationspreis am Regal geändert, dann der Preis im Kassensystem. Das Umzeichnen ganzer „Artikelberge“ entfällt.
Der Barcodescanner misst auch die Durchschlagskraft der Werbung und von Aktionen
Darüber hinaus setzen Supermärkte, Kaufhäuser und Einzelhändler den Barcodescanner in einer innovativen Art – und ganz ohne technische Umbauten – ein: Die Preismatrix bzw. die Liste der vergebenen Artikelnummern wird um eine weitere Kategorie erweitert: Einkaufs- oder Rabattgutscheine. Durch die Vergabe einer neuen Barcode-Nummer je nach Werbeprospekt oder Aktion sieht der Einzelhändler anhand der abgerechneten Stückzahlen, welche Maßnahme am erfolgreichsten war. Der Kupon hat dann beispielsweise einen negativen Preis – und reduziert damit den Gesamtpreis des Kunden. Durch diese Reduzierung hat der Kunde ein weiteres Incentive, diesen Kupon auch tatsächlich zu nutzen und aufgrund der Befristung entsteht ein zusätzlicher Druck. Der in der Verkaufspsychologie oft auch als „Technik der letzten Chance“ bezeichnet wird.
Auf dem jeweiligen Kupon ist der Barcode (und auch eine zusätzliche Zahlenangabe) direkt aufgedruckt, so dass er einfach mit den Waren über das Lesefeld gezogen werden kann. Der Barcodescanner erkennt diesen Gutschein und sieht in der jeweiligen Preismatrix nach, was dieser Gutschein bedeutet. Am Tag nach Ablauf des Gutscheins nimmt der Filialleiter oder die zentrale Preisverwaltung diesen Gutschein wieder aus dem System. Dann erscheint automatisch die Meldung eines „unbekannten Artikels“, so dass der Barcodescanner hier auch zur schnellen Gültigkeitsprüfung von Aktionen mit eingesetzt werden kann.
Der Einsatzbereich beim Barcodescanner ist also überaus vielfältig und reicht von der korrekten Bepreisung bzw. Berechnung von Artikeln über die Vorbereitung der Bestandsführung bis hin zu variablen Preissystemen.